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Polder-Probleme

Weil am Wasser nicht immer Alles rundläuft, viele aber gerne so tun, möchte ich Euch von meiner ersten Poldertour 2015 berichten.

Tag 1 - um 3:30 klingelt der Wecker und für meinen Kumpel und mich geht es ab auf die Autobahn. Wir sind unendlich heiß. Nachdem wir die Grenze hinter uns gelassen haben, geht alle paar Minuten ein "Ooooooh, geiles Wasser" durchs Auto. In Holland ist es wirklich schwierig am geplanten Ziel anzukommen, ohne vorher an dutzenden Stellen anzuhalten.

Mit Sonnenaufgang stehen wir am Wasser. Was dann passiert ist relativ schnell zusammen gefasst. Wir fischen Stunde um Stunde, Polder um Polder, Fliege für Fliege - es beißt nichts. Null. An Spots, die mir im Dezember schon mehrere Fische innerhalb weniger Minuten gebracht haben, herrscht tote Hose. Langsam verzweifeln wir. 

Strategiewechsel. Ab an die Kanäle, tiefes Wasser muss her! Und so ist es - schon nach 3 Minuten am neuen Spot verzeichne ich einen 65er Drillaussteiger. Keine 15 Minuten später; plötzlich dumpfer Kontakt in 4 Meter Tiefe, ich gebe Vollgas, mein Gegenüber auch. Schnell sind 10 Meter Schnur aus meinen Händen gerissen. Ich fange an zu Schreien. Mein Kumpel zückt die Kamera und rennt zu mir rüber. 
Recht schnell gehen mir die Worte "Meter" über die Lippen - so einen Druck hatte ich an der Neuner noch nie, trotz 98er Mutti. Ich werde nervös. Immer wieder verlassen einige Meter Schnur die Rolle. Nach einer knappen Minute, die mir wie eine Ewigkeit vorkommt, durchbricht eine riesige rötliche Flosse die trübe Wasseroberfläche. NEIN! Gehakter Karpfen. Ich FASS ES NICHT!

Zweifelsohne ein schöner Fisch, großer Sport an ner 6er und auf Sicht ein Traum. Aber an der Hechtrute brauch ich den nicht. Ein schnelles Foto wird trotzdem gemacht, dann schwimmt der Dicke weiter.

Den Rest des Tages fischen wir (ich stark nach Karpfen stinkend) knallhart weiter. Aber Fischkontakt gibt es nicht. 

Am nächsten Morgen Lagebesprechung. Wir hauen ab, 100km Richtung Heimat gibt es sowas Ähnliches wie Polder, die nehmen wir noch mit. Es fällt schwer sich zu motivieren. Als ich am ersten Spot im neuen Gebiet die Rute montiere schmerzen mir Finger, Füße und Rücken. Ob das noch Sinn macht?

Ich fische eine kleine Flashfliege, gaaaaaaaanz langsam. Auf halber Wurfdistanz unter einer Brücke wieder dumpfer Druck nach der Strippause, kein Rucken in der Schnur, kein Einschlag. Aber diesmal entpuppt sich der Köderaufsammler als Hecht. Kein Monster, aber ein Netter - ich bin halbwegs versöhnt. 

Ich nehme mir den nächsten Hotspot vor. Wieder kommt die "schleichende Flashfliege" zum Einsatz. Und WIEDER sammelt ein Esox die Fliege beim dritten Wurf in der Ruhephase auf. Kein Einschlag, kein Zuppeln in der Schnur. Die Verrückten beißen wie Rotaugen. Und diesmal ist ordentlich Druck auf der Rute, mein Gegner nimmt sogar ein paar Meter Schnur. Und JEPP, das ist ein Polderhecht wie ich ihn mag. Dick und rund, 83cm lang.

Der Rest der Tour ist wieder schnell erzählt. Wir machen viele Meter und halten sogar noch an der Ijssel an - aber es gibt keinen Kontakt mehr...

Am Ende war es trotzdem eine spannende Tour, die ich so schnell nicht vergessen werde. 

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